Dienstag, 18. November 2008

Über Engel und Teufel und die Kunst das Training ruhen zu lassen.

Jetzt dauert, die Zwangstrainingspause schon über eine Woche, an! Eigentlich will ich wieder durchstarten, meine innere Stimme schreit quasi danach.
Wenn es nicht die Halbgötter in weiß geben würde! Diese verbieten der Stimme, in ihrer majestätischen Hoheit, als erstes das Wort. Sie sagen: Warte bis zum Test beim Kardiologen. Dann wissen wir mehr und können entscheiden, was zu tun ist. Doch hatte nicht schon Sokrates die Existenz von Göttern bezweifelt und ist nicht auch der liebe Herr Feuerbach auf diesen Zug aufgesprungen? Die Götter sind das, was der Mensch gerne sein möchte, seine an den Himmel projizierten Wünsche. Damit hätte sich die Sache, mit den angeblich das Schicksal bestimmenden Mächten, auch geklärt. Ich kann also weiter beruhigt auf meine innere Stimme hören, die mich zum Training ruft.
Dass Gottes Engel keine Flügel haben, wissen wir nicht erst seit Claus Westermann. So kam es, dass sich ein Erzengel in der Gestalt des Herrn E. sich mir offenbarte. Seine Botschaft glich der welche dereinst Abraham über den Anhöhen von Sodom und Gomorra zu hören bekam. Die Parallele wurde deutlich, dieser Engel ließ ebenfalls mit sich verhandeln, dennoch blieb ich von seinem Urteil nicht verschont. Ich versuchte noch die Unheilsbotschaft von mir abzuwenden, indem ich darauf hinwies, dass es auch Teufel und damit Dämonen (also böse Engel) gibt. Leider stellte sich heraus, dass ich mir damit ein Eigentor geschossen hatte. Denn prompt, wurde die Stimme des Teufels rein immanent, als meine innere Stimme, von Herrn E., entlarvt.
Ist das schlechte Metaphysik? Oder einfach nur im bultmanschen Sinne vorgenommene, entmythologisierte und damit existenzielle Interpretation, des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse?
Wie dem auch sei, ich lasse morgen die Badehose im Schrank liegen, das Rad an der Wand hängen, die Trainingsschuhe in der Tasche stecken und bleibe zu Hause.
Schließlich gibt es ja noch genug Übungen, die man einfach so machen kann. :-)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

WENN MAN ALLES WÜSSTE?!

über ... WAS MAN KANN, WAS MAN NICHT KANN, WAS MAN SOLLTE und WAS MAN MUSS.

Man kann recht "anscheinend wirr" daherreden, man kann Worte verfremden, man kann philosophieren, über viele Dinge, eigentlich über alles. Mann kann seinen Geist-, seinen Körper maltretieren, sich verausgaben, "foltern", bis zum Letzten. Man kann einreden, vor allem sich selbst: "es kann nichts passieren, was soll schon sein, ach..ist doch nichts, -
aber weiß man das?!"

Was man nicht kann: sich GESUNDHEIT einreden, sich GESUND foltern, seinen Geist und Körper zwingen, etwas zu tun, was er vielleicht gar nicht will und kann. -
Was man sollte: auf die Schutz- (von einigen auch Erz-Engel genannt) hören. Das sind DIE, die dauernd vermeindlich lästig um einen herumschwirren, DIE, die einem die Augen zu öffnen versuchen, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. DIE, die sich Sorgen machen, etwas zu verlieren, was sie noch garnicht richtig bekommen haben. Das sind DIE, die den "Teufel der Lust auf das eigene, nicht zu verschonende Leben" jagen und zur Strecke bringen wollen. Klar, haben SIE nicht immer Recht, -
aber weiß man das?

Wichtig ist das GEFÜHL: wie immer es aussieht, wo immer es steckt oder herkommt, was immer es sagt ... das Gefühl anderer, für das eigene "Sein" zu hören und zu verstehen. Der Teufel liegt im Detail, nicht im Gefühl.

Und nun Schluss mit dem Gefasel, Du hast die richtige Entscheidung getroffen, ruh Dich aus, höre auf Deinen Körper und Dein Gefühl und ... Deine Engel (manchmal auch Freunde genannt). Dann klappt das schon

(Aber weiß man das?!)

Anonym hat gesagt…

Lieber Kommentarschreiber,
Sie haben ja Recht und ich füge mich der göttlichen Stimme :-)